FRÜF001: (Weibliche) Fußballsozialisation
„Mama, Papa, sagt mal: Wie bin ich eigentlich damals zum Fußball gekommen?“ Die Antwort auf diese Frage kann vielfältig und individuell unterschiedlich sein: der Bolzplatz nebenan; das Elternteil mit 30 Jahren Vereinszugehörigkeit und Dauerkarte; der Wunsch, irgendwo dazuzugehören (oder der Drang, sich von etwas anderem abzugrenzen); die Faszination für das Talent eines Fußballsuperstars oder der Wunsch, selbst eine*r zu werden. Doch nicht alles ist so individuell, wie es scheint. Denn Fußball-Fan-Sein hat immer auch mit Sozialisation zu tun: damit, was uns umgibt und was uns prägt.
Kristell, Yvonne, Julie, Mara und Nicole setzen sich in dieser Ausgabe von FRÜF mit den großen Fragen der Fußballsozialisation auseinander: Was ist es eigentlich, das uns am Fußball-Fan-Sein reizt – das Spiel selbst oder eine besondere Atmosphäre, die wir damit verbinden? Wer sind prägende Personen, wenn es um unser Fußballherz geht – und welches Geschlecht haben sie? In welchem Alter ging es los – und erfuhren wir dafür Anerkennung oder wurden wir belächelt? Und wie unterschiedlich hoch sind die Hürden für Frauen und Männer, wenn es um einen Platz in der Fan-Szene geht?
Im ersten Teil der Sendung stellen Mara, Nicole und Kristell einige sozialwissenschaftliche Studien vor, in denen es um die spezifisch weibliche Fußballsozialisation geht. Im zweiten Teil der Sendung setzen sich Kristell, Yvonne und Julie dann mit den Ergebnissen unserer Umfrage zur Fußballsozialisation auseinander, an der viele von euch in den letzten Wochen teilgenommen haben (Ein ganz dickes Dankeschön dafür!). Und natürlich teilen alle Podcasterinnen auch ihre persönlichen Geschichten darüber, wie sie eigentlich zu den Fußballfans wurden, die sie heute sind – zumindest soweit die Eltern die Eingangsfrage beantwortet haben. Oder eben soweit die eigenen Erinnerungen reichen. :)
Shownotes
Literatur
- Almut Sülze: Fußball, Frauen, Männlichkeit. Eine ethnographische Studie im Fanblock, Frankfurt/M.: 2011.
- Nicole Selmer: Watching the Boys Play, Kassel: 2004.
- Jennifer Dacqué: Frauen in der Männerfußballwelt, Diplomarbeit im Studiengang Journalistik, TU Dortmund: 2013. Hier online zugänglich.
- Judith von der Heyde: Doing Gender als Ultra – Doing Ultra als Frau: Weiblichkeitspraxis in der Ultrakultur. Eine Ethnographie, Weinheim: 2018 (1. Auflage: 2017).
- Julia Zeeh, Emotionen kennen kein Geschlecht? Fußball, Fans und Frauen, Seminararbeit, Uni Wien: 2010. Hier online zugänglich.
- Sophia Gerschel: Frauen im Abseits? Eine Untersuchung zu weiblichen Ultras in der Fußballfanszene, Diplomarbeit, Uni Leipzig: 2009. Hier online zugänglich.
- Steffie Wetzel: Frauen in der Fußball-Fanszene. Weibliche Selbstdarstellung und Selbstwahrnehmung im Kontext eines männlich dominierten Umfelds, Diplomarbeit, Goethe-Uni Frankfurt/M.: 2000. Hier online zugänglich.
- Downloadbereich des Netzwerks F_in Frauen im Fußball
FRÜF-Umfrage zur Fußballsozialisation
- Die Ergebnisse unserer Umfrage, aufgesplittet nach Geschlecht der Teilnehmenden.
- Bei Interesse lassen wir euch auch gerne die den Ergebnissen zugrundeliegenden Daten für weitere Auswertung zukommen. Kontaktiert uns dafür am besten per E-Mail.
- Dieses Werk von FRÜF – Frauen reden über Fußball ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International Lizenz.
Abseits des Monats
- Italienisches Fernsehen: Kommentator sagt, Frauen sollten kein Spiel im Männerfußball als Schiedsrichterin leiten – Tweet von @fifamedia
- Die Reaktion der WM2019-Schiedsrichterinnen – Tweet von @fifamedia
Podcast-Empfehlung
- Falls ihr es jetzt nicht erwarten könnt, dass wieder Frauen über Sport reden: Burn It All Down, ein feministischer Sportpodcast auf Englisch.
Sendungsteam
- Kristell (@Kristaldo1907)
- Mara (@Wortpiratin)
- Nicole (@nic_hh)
- Yvonne (@polyvalenz)
- Julie (@juliegoeths)
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